Optik
Das Cover gefällt mir. Es ist zwar eher schlicht gehalten
mit den schwarzen und weißen Streifen. Aber irgendwie hat es etwas Anziehendes.
Es macht den Eindruck es wolle den Leser in das Buch hineinziehen. Leider
prangt in riesigen Lettern der Name des Autors auf dem Cover und dem Titel
wurde nur ein bedeutend kleinerer Platz eingeräumt. Das finde ich generell etwas
schade, ich mag es eher anders herum. Noch kleiner unter dem Titel steht es sei
ein Psychothriller. Hier hätte man durchaus die Schrift noch kleiner und
kleiner bis zur Unkenntlichkeit werden lassen können, denn das war es für
mich definitiv nicht. Aber dazu später mehr.
Inhalt
Julian Götz, Stararchitekt in Berlin, ist angeklagt, seine
Frau und seine beiden kleinen Töchter nachts im Schlaf ermordet zu haben.
Ben Lindenberger ist Autor und auf der Suche nach DER Idee
überhaupt, die ihm endlich den nötigen Erfolg beschert. Er bekommt Wind von dem
Prozess und ist sofort Feuer und Flamme, diesen für ein Buch auszuschlachten.
Immer mehr hängt er sich hinein, nimmt Kontakt zum Angeklagten und der Familie
auf und wird immer weiter hinter die Kulissen gezogen.
Meinung
Der Klappentext hatte mich neugierig gemacht und für
Psychothriller bin ich immer zu haben. Leider hat es der Autor mit diesem Buch
nicht geschafft, mich zu überzeugen. Zu Anfang beginnt die Geschichte viel
versprechend, die Grundidee hat mich angesprochen und ich war interessiert wie
es weiter gehen wird. Die Geschichte wird einer Seits aus der Sicht von Ben
erzählt und es gibt einen zweiten Handlungsstrang, in dem Mia die Person ist,
um die es sich dreht. Lange (gut 3/4 des Buches) ist ungewiss in wie weit beide
Stränge miteinander zu tun haben.
Allerdings kam für mich an keiner Stelle diese kribbelige
Spannung auf, die ich sonst bei Psychothrillern verspüre. Es war mehr ein zur
Kenntnis nehmen, besonders je weiter die Story fortgeschritten ist. Es wurde
immer verwirrender und kurioser. Der Protagonist erleidet aus heiterem Himmel
ständig Halluzinationen und für mich war es schwer aus einander zu halten, was
ist jetzt wahr und was bildet er sich nur ein. Keiner der Charaktere konnte
mich für sich einnehmen, sie sind zum Teil recht unsympathisch, bleiben nur
flach beleuchtet und handeln vor allem in manchen Situationen total
realitätsfern. Natürlich ist es eine fiktive Geschichte aber bei bestimmten
Sachen kann man einfach nur den Kopf schütteln.
Die Aufklärung des Falls war dann noch ein wenig
überraschend aber konnte es für mich leider auch nicht rausreißen.
Der Schreibstil des Autors war im Übrigen flüssig zu lesen,
allerdings waren einige Textstellen so verwirrend geschrieben, dass ein
nachmaliges Lesen selbiger angebracht war.
Fazit
Gute Grundidee die Potenzial gehabt hätte, wurde leider
nicht gut genug umgesetzt. Es beginnt viel versprechend verliert sich aber dann
in Kuriositäten und Verwirrungen. Mit keinem der Charaktere konnte ich viel
anfangen, alle haben in irgendeiner Weise "einen an der Pfanne".
Für mich war das kein Psychothriller, ich habe keinen Moment
in irgendeiner Weise für irgendwen mitfiebern können. Schade, ich hatte mir
wesentlich mehr erhofft.
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