Donnerstag, 25. Oktober 2012

Rezension: "Wassermanns Zorn" von Andreas Winkelmann

Quelle: www.rowohlt.de

5 von 5 Sternen

Was im Wasser lauert

 

Optik  
Das Cover macht bereits klar, dass es hier nicht um seichte Lektüre gehen wird. Die Farben passen gut zu dem Thema des Buches, es ist ein Gewässer zu erkennen, welches überwiegend nur von einem gigantischen Blitz erhellt wird. Rot springt einen der Titel und besonders das Wort "Zorn" entgegen. Sehr schön, hier wird der Blick zunächst auf den Titel gezogen und nicht auf den Autorennamen der hier in verhaltenen schwarzen Lettern am oberen Rand zu finden ist.
Leider ist die Oberfläche nicht matt, sodass es jetzt nach dem Lesen etwas begrabbelt aussieht. Auch ist der Buchrücken mit ganz ganz wenig Leim verarbeitet, so dass selbst ich eine leichte Leserille fabriziert habe.

Inhalt
Ihren Einstieg als frischgebackene Kommisarin hatte sich Manuela Sperling wohl ein wenig anders ausgemahlt. Gleich am ersten Tag wird sie mit der ersten Leiche konfrontiert. Eine Prostituierte wird in einem See aufgefunden, ertränkt vom "Wassermann" und mit einer Botschaft in den Bauch geritzt. Die ist an niemand minderen gerichtet als an Manuelas Chef Eric Stiffler. Ein nicht wirklich sympatischer Zeitgenosse, der Manuela deutlich spüren lässt, was er von weiblichen Frischlingen mit einer ausgeprägten Neugier und Eifrigkeit, hält. Als eine zweite Leiche auftaucht, die ebenfalls mit Stiffler in Verbindung gebracht werden kann, ist sich Manuela sicher: Dieser Typ hat etwas zu verbergen.

Meine Meinung
Wassermanns Zorn hat mich wirklich mitgerissen und nicht mehr losgelassen. Einmal eingetaucht, möchte man nur noch weitergespült werden, bis man das rettende Ufer erreicht hat und dem Wassermann entkommen ist.
Es war wirklich vom ersten bis zum letzten Tropfen spannend.
Der Schreibstil war sehr angenehm und mitreißend. Die Kapitelenden warteten oft mit Cliffhangern auf, was es einem nicht leichter machte das Buch mal aus der Hand zu legen. ich habe mit den Charakteren oft mitgefiebert und wenn man denkt man weiß was jetzt kommen muss, nimmt die Geschichte eine unerwartete Wendung und es kommt doch ganz anders.
Der Thriller wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, es gibt also mehrere Protagonisten. Da wäre einmal Manuela Sperling, die eifrige, frischgebackene Kommisarin. Eric Stiffler, ihr unsympatischer Chef mit den machohaften Ansichten.
Lavinia Wolff, die sich verfolgt fühlt und einem großen Traum nachhängt. Und dann noch Frank, der nette Taxifahrer, der es nicht so ganz einfach getroffen hat im Leben.
Und dann ist da natürlich noch der Wassermann.
Die Handlungsstränge laufen nach und nach zusammen bis sich am Ende alle Puzzleteilchen zusammenfügen und es zu einem nicht ganz so erwarteten, aber überraschenden Abschluss kommt, bei dem man nochmal nach Luft schnappt.
Zwischendurch gibt es immer wieder Rückblenden die kursiv geschrieben sind. Sie bringen nach und nach Licht in die Abgründe des Wassermanns.

Fazit
Mir hat dieser Thriller außerordentlich gut gefallen und ich wurde sehr gut unterhalten. ich hatte bereits ein anderes Buch von Andreas Winkelmann mit Freude gelesen und werde auch seine anderen Werke lesen. Ja, auch deutsche Autoren können Thriller schreiben, wie hiermit einmal mehr bewiesen worden ist.
Ich kann "Wassermanns Zorn" uneingeschränkt weiter empfehlen.
Aber Vorsicht: Spätestens nach Lesen dieses Buches wird man sich wohl um einiges unwohler in Gewässern fühlen.
War da nicht eine Berührung am Bein?

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