Quelle: www.rowohlt.de
5 von 5 Sternen
Was im Wasser lauert
Optik
Das
Cover macht bereits klar, dass es hier nicht um seichte Lektüre gehen
wird. Die Farben passen gut zu dem Thema des Buches, es ist ein Gewässer
zu erkennen, welches überwiegend nur von einem gigantischen Blitz
erhellt wird. Rot springt einen der Titel und besonders das Wort "Zorn"
entgegen. Sehr schön, hier wird der Blick zunächst auf den Titel gezogen
und nicht auf den Autorennamen der hier in verhaltenen schwarzen
Lettern am oberen Rand zu finden ist.
Leider ist die Oberfläche
nicht matt, sodass es jetzt nach dem Lesen etwas begrabbelt aussieht.
Auch ist der Buchrücken mit ganz ganz wenig Leim verarbeitet, so dass
selbst ich eine leichte Leserille fabriziert habe.
Inhalt
Ihren
Einstieg als frischgebackene Kommisarin hatte sich Manuela Sperling
wohl ein wenig anders ausgemahlt. Gleich am ersten Tag wird sie mit der
ersten Leiche konfrontiert. Eine Prostituierte wird in einem See
aufgefunden, ertränkt vom "Wassermann" und mit einer Botschaft in den
Bauch geritzt. Die ist an niemand minderen gerichtet als an Manuelas
Chef Eric Stiffler. Ein nicht wirklich sympatischer Zeitgenosse, der
Manuela deutlich spüren lässt, was er von weiblichen Frischlingen mit
einer ausgeprägten Neugier und Eifrigkeit, hält. Als eine zweite Leiche
auftaucht, die ebenfalls mit Stiffler in Verbindung gebracht werden
kann, ist sich Manuela sicher: Dieser Typ hat etwas zu verbergen.
Meine Meinung
Wassermanns
Zorn hat mich wirklich mitgerissen und nicht mehr losgelassen. Einmal
eingetaucht, möchte man nur noch weitergespült werden, bis man das
rettende Ufer erreicht hat und dem Wassermann entkommen ist.
Es war wirklich vom ersten bis zum letzten Tropfen spannend.
Der
Schreibstil war sehr angenehm und mitreißend. Die Kapitelenden warteten
oft mit Cliffhangern auf, was es einem nicht leichter machte das Buch
mal aus der Hand zu legen. ich habe mit den Charakteren oft mitgefiebert
und wenn man denkt man weiß was jetzt kommen muss, nimmt die Geschichte
eine unerwartete Wendung und es kommt doch ganz anders.
Der Thriller
wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, es gibt also mehrere
Protagonisten. Da wäre einmal Manuela Sperling, die eifrige,
frischgebackene Kommisarin. Eric Stiffler, ihr unsympatischer Chef mit
den machohaften Ansichten.
Lavinia Wolff, die sich verfolgt fühlt und
einem großen Traum nachhängt. Und dann noch Frank, der nette
Taxifahrer, der es nicht so ganz einfach getroffen hat im Leben.
Und dann ist da natürlich noch der Wassermann.
Die
Handlungsstränge laufen nach und nach zusammen bis sich am Ende alle
Puzzleteilchen zusammenfügen und es zu einem nicht ganz so erwarteten,
aber überraschenden Abschluss kommt, bei dem man nochmal nach Luft
schnappt.
Zwischendurch gibt es immer wieder Rückblenden die kursiv
geschrieben sind. Sie bringen nach und nach Licht in die Abgründe des
Wassermanns.
Fazit
Mir hat dieser Thriller
außerordentlich gut gefallen und ich wurde sehr gut unterhalten. ich
hatte bereits ein anderes Buch von Andreas Winkelmann mit Freude gelesen
und werde auch seine anderen Werke lesen. Ja, auch deutsche Autoren
können Thriller schreiben, wie hiermit einmal mehr bewiesen worden ist.
Ich kann "Wassermanns Zorn" uneingeschränkt weiter empfehlen.
Aber
Vorsicht: Spätestens nach Lesen dieses Buches wird man sich wohl um
einiges unwohler in Gewässern fühlen.
War da nicht eine Berührung am
Bein?